19. Juli 2011

Wie man einen kompletten Tag im Jobcenter herumkriegen kann


Hier ein Erlebnisbericht einer Bekannten, der mir bestätigt, warum man gemeinhin nichts mit diesem Center zu tun haben möchte:

„ Seit vier Wochen warte ich nun schon darauf, dass mein Antrag auf Weiterbewilligung bearbeitet wird. Ein halbes Jahr muß ich schon Sozialleistungen in Anspruch nehmen; fällt mir nicht leicht, aber geht momentan wg. dem Kind nicht anders.
Meine Sachbearbeiterin aus der Leistungsabteilung teilte mir mit, dass neben dem Regelbedarf die zukünftigen Unterbringungskosten nur nach der tatsächlichen Höhe geleistet werden (wenn sie denn in einem gewissen Rahmen bleiben), wenn ich in mein Wohnmobil umziehe. Also sende ich ihr alle Kosten meiner Unterkunft zu und warte. Nach vier Wochen wird mir telefonisch in der Hotline mitgeteilt, dass kein Weiterbewilligungsantrag eingegangen ist und ich sofort einen stellen muß, um überhaupt noch Leistungen zu bekommen.
Meine Sachbearbeiterin ist telefonisch nicht zu erreichen und so mache ich mich am nächsten Morgen um 9 Uhr auf den Weg ins Jobcenter, um einmal den Stand der Dinge zu erfahren.
Im Hauseingang, in dem ich mich suchend nach dem richtigen Flur umsehe, weist mir ein netter Joggingbehoster den richtigen Aufgang. Im Raum, in dem Wartenummern ausgegeben werden, frage ich den Herrn hinterm Schreibtisch nach meiner Sachbearbeiterin. Er antwortet knapp: “Die Frau Schwecht ist hier nicht.“
„Ok, wo finde ich die Frau Schwecht denn?“
„Die arbeitet hier nicht.“
„Ach, die arbeitet gar nicht für das Jobcenter? Aber sie hat doch die Briefe an mich unterschrieben.“
„Natürlich arbeitet die Frau Schwecht im Jobcenter. Aber nicht hier.“
„Aha, wo finde ich sie denn dann?“
„Die ist hier nicht zu sprechen.“
„Ja, das habe ich verstanden, aber wo finde ich sie?“
„Was wollen sie denn von ihr?“
„Mir wurde gesagt, dass ich einen Antrag auf Weiterbewilligung stellen muß, aber…“
„Hier diesen Antrag ausfüllen und…“
„Ich hätte vorher gerne Frau Schwecht gesprochen.“
„Die arbeitet aber nicht hier im Haus.“
„Ach, dann haben Sie also mehrere Häuser, in dem verschiedene Abteilungen des Jobcenter erreichbar sind?“
„Die Sachbearbeiter und Fallmanager arbeiten im Haus hinter dem Gericht. Hier in der Berliner Straße werden nur die Anträge angenommen. Das weiß doch wohl jeder!“
„Ach, woher soll ich denn wissen wie Ihre Organisation hier funktioniert? Wissen Sie denn, wie meine Firma organisiert ist? Haben Sie eine Ahnung in welcher Funktion ich in meiner Firma tätig bin? Wieviele Filialen meine Firma hat? Also setzen Sie bitte nicht voraus, dass jeder weiß, was Sie scheinbar wissen!“
„Woll´,n Se jetzte `n Antrag?“
„Klar, guter Mann, damit die Dame, die hinter mir wartet auch endlich drankommen kann!“
Ich fülle also den Antrag aus und warte. Gut, dass ich mir ein Buch mitgenommen habe. Den Gesprächen der anderen Wartenden entnehme ich, dass heute scheinbar ein hoher Krankenstand unter den Mitarbeitern des Jobcenter zu verzeichnen ist. Meine Nummer wird nach einer Stunde aufgerufen. Der jungen Dame hinter dem Schreibtisch erkläre ich meine Situation.
Ja, sie könne den Antrag entgegennehmen, aber der würde dann ab heute erst gelten. Ich erkläre ihr, dass ich Frau Schwecht aber anders verstanden und meine Papiere bereits vor einem Monat abgegeben hätte. Sie schickt mich wieder vor die Tür, um Frau Schwecht anzurufen. Ich lese weiter in meinem Buch bis sie mich wieder hineinruft.
Frau Schwecht wäre gar nicht am Arbeitsplatz heute und sie hätte mit der Vertretung telefoniert, die würde ihre Aussage aber bestätigen.
Ich könnte heulen. Die Schwecht hat mir ganz offensichtlich eine falsche Auskunft erteilt, so dass mir jetzt für einen Monat das komplette Geld fehlt!
Der jungen Frau vor mir erläutere ich meine Situation: „Vor einem Monat habe ich meine Papiere bei Frau Schwecht eingereicht in dem Glauben, dass dies für eine Weiterbewilligung ausreicht. Sie hat mir bis heute nicht mitgeteilt, trotzdem ich sie per Mail um Antwort gebeten hatte, dass ich einen neuen Antrag einreichen muß. Damit kann ich hier ja wohl von einer mutwilligen Falschinformation der Frau Schwecht ausgehen!“
Die junge Frau ist entsetzt: „Aber nein, das ganz bestimmt nicht. Das ist scheinbar ein Irrtum!“
„Ich habe nun noch genau vier Euro im Portemonnaie und keine Möglichkeit den Wagen zu betanken, mit dem ich bereits auf Reserveanzeige hergefahren bin, um mein Kind von der Betreuung abzuholen, geschweige denn ihm essen zu kaufen, weil ich gutmütig einer Auskunft einer Frau Schwecht geglaubt habe und so geduldig war bis zum heutigen Tag auf nervige Nachfragen zu verzichten!“
„Ja, das tut mir sehr leid, ich kann Ihnen nachempfinden, wie es Ihnen geht, aber ich kann Ihnen gar nicht helfen.“
„Nein, das möchte ich bezweifeln, dass Sie das nachempfinden können, sonst würde Ihnen eine Lösung einfallen. Es geht hier nicht um die Butter auf dem Brot, sondern um das Brot selbst! Ich hätte jetzt gerne wenigstens einen Teilbetrag, der es mir erlaubt, mein Kind abzuholen und ihm Essen für die nächsten Tage zu ermöglichen!“
Sie verspricht, ihre Vorgesetzte zu fragen. Ich lese im Warteraum weiter in meinem Buch bis sie mich wieder hineinruft.
„Also, es ist möglich ihren Antrag vorläufig zu bescheiden, wenn Sie mir jetzt die Kontoauszüge der letzten drei Monate vorlegen.“
„Das ist mir leider nicht möglich, da ich gerade bei meiner Bank eine neue Pin für mein Onlinebanking angefordert habe, ohne die ich nicht Einsicht auf mein Konto habe, also auch keine Kontoauszüge einsehen kann.“
„Aber ohne diese Kontoauszüge kann der Antrag nicht bearbeitet werden. Dann lassen Sie sich die doch am Kontoauszugsdrucker Ihrer Bank ausdrucken.“
„Meine Bank offeriert mir leider nur eine Möglichkeit: entweder Onlinebanking oder Kontoauszüge schriftlich, aber nicht beides. Ich habe mich für Onlinebanking entschieden, da mich das nichts extra kostet. Also muß ich erst auf die neue Pin warten.“
„Tja, ohne Kontoauszüge kann ich nichts machen.“
„Sehen Sie, und ich kann nichts machen ohne Geld. Ich werde hier erst wieder gehen, wenn ich Geld bekomme!“
Die junge Frau schaut mich etwas entgeistert an und scheint nicht recht zu wissen, wie sie mit der Situation umgehen soll. Fast tut sie mir etwas leid. Aber ich vertraue auf ihren gesunden Menschenverstand. Bisher war sie sehr engagiert und verständnisvoll. Sie wird eine Lösung finden.
Sie schickt mich wieder hinaus, um ihre Vorgesetzte zu sprechen. Die ruft mich, kaum, dass ich ein Kapitel meines Buches weitergelesen habe, wieder hinein.
„Also, das kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie keine Kontoauszüge bekommen. Das habe ich ja noch nie gehört. Wir brauchen die dringend, um Ihren Antrag wenigstens vorläufig bescheiden zu können.“
„Ich weiß, ich danke Ihnen auch für die Mühe, die Sie sich alle machen, um eine Lösung zu finden, aber dem ist wirklich so: ich bekomme von der Postbank keine andere Möglichkeit, wenn ich mich einmal für eine entschieden habe.
Aber mir ist eingefallen, dass ich ja per Telefonpin bei der Postbank anrufen kann. Dann können die Ihnen ja vielleicht die Kontoauszüge per Fax oder Mail zusenden. Leider habe ich aber auch kein Guthaben mehr auf meinem Handy, um dort anzurufen. Wenn Sie mir also gestatten würden, von Ihrem Telefon aus…?“
Sie gestattet, und nach langem Hin und Her, erreiche ich endlich einen Herrn Papandreo in der Hotline. Nein, es ist dort niemandem möglich meine Kontoauszüge irgendwo hinzufaxen oder zu –mailen. Aber ich könne doch an jeder Filiale der Postbank meine Kontoauszüge ausdrucken lassen. Ich kläre ihn über meine Wahl des Onlinebanking auf. Er behauptet aber, dass dies in einer Filiale mit Bankkundenbetreuung möglich wäre. Ok, also wo wäre die nächste? Am Bahnhof, meint er und versichert mir, dass er sich dafür verbürge. Ich lege auf und versichere wiederum den Damen vor mir, dass dies wirklich noch nie möglich gewesen wäre bisher in dieser Filiale und ich hätte schließlich in der Nähe gewohnt und diese Filiale oft nutzen müssen.
Nichtsdestotrotz mache ich mich also auf den Weg, um die fehlenden Kontoauszüge zu holen.
Uih, und ich bekomme sogar einen Parkplatz vor der Tür, was für´n Glück!
Das soll dann aber bis auf weiteres der einzige Glücksmoment gewesen sein, denn als ich der Frau Schwedenbrodt bei der Postbank mein Anliegen vortrage, schüttelt sie den Kopf: „Nein, das kann ich nicht. Ich kann Ihnen keine Kontoauszüge ausdrucken. Da hat man Ihnen eine falsche Auskunft erteilt.“ Mein Gesichtsausdruck scheint etwas entgleist zu sein, Frau Schwedenbrodt weicht einen Schritt rückwärts. Nach einem tiefen Seufzer erkläre ich ihr meine missliche Lage und bitte sie, mir eine kurze Bestätigung ihrer Worte zu schreiben, um dies dem Jobcenter vorlegen zu können.
„Nein, das kann ich nicht.“
„Können oder wollen Sie nicht?“
„Ich darf Ihnen so etwas nicht schreiben.“
„Wer verbietet es Ihnen, der liebe Gott? Ihr Chef? Micky Mouse?“
„Ich darf es nicht.“
„Ah, Sie stehen scheinbar unter dem Einfluß einer außerirdischen Macht, die Ihnen das Schreiben untersagt, aber gestattet, vor Ihren Kunden unsinnige Wiederholungen von sich zu geben!“
„Ich darf Ihnen das nicht schreiben.“
„Können Sie mir dann wenigstens eine Telefonnummer geben, unter der das Jobcenter sich diese Tatsachen bestätigen lassen kann?“
„Nein, die darf ich nicht herausgeben.“
„Arbeiten Sie für einen Geheimbund oder so was, Frau Schwedenbrodt?“
„Ja, Sie können meinen Namen ruhig wissen. Wir alle tragen hier Namenschilder.“
„Na, das ist ja wohl das mindeste, meinen Namen kennen Sie ja auch. Wie kann ich dem Jobcenter denn nun belegen, dass Ihre Aussage stimmt und nicht die des Herrn Papandreo aus Ihrer Hotline?“
Sie geht und kommt mit einem Packen Hochglanzbroschüren zurück: „Steht alles da drin.“
„Äh, wo?“
„Das müssen Sie sich schon selbst rauslesen.“
„Nein, muß ich nicht! Dazu werden auch die Mitarbeiter des Jobcenters keine Zeit haben. Und das mindeste, was ich von Ihnen jetzt erwarte, nachdem ich bereits den Frosch einer solch für mich fatalen Fehlinformation eines Ihrer Mitarbeiter Ihrer Bank schlucken musste und auch Sie nicht willens sind, mir weiterzuhelfen,  ist, dass Sie mir die Stellen, wo ich die entsprechenden Informationen finde, markieren. – Warum setzt man eigentlich keine Roboter an Ihre Arbeit?“
Genervt knallt sie die Hefte auf den Tisch und markert mir einige Stellen an. Ich bedanke mich grinsend und mache mich frustriert zurück zum Jobcenter. Wer bildet die Leute von der Post eigentlich aus? Und warum bekommen solche Leute eigentlich einen Job und ich nicht? Bestimmt bin ich einfach nicht blöd genug für solche Kollegen!
Im Warteraum im Jobcenter fallen mir die aufgehängten Poster auf. Hier hängen allen Ernstes alle Bilderrahmen voller Werbeposter der Region Oberhavel: wie wundervoll die kulturellen Veranstaltungen sind, wie wirtschaftlich stark und abwechslungsreich die Region doch ist, usw. Wie pervers, die genau den Arbeitslosen oder Hilfebedürftigen vor die Nase zu hängen, die davon so rein gar nichts haben. Echt sozial, Ihr Heinis!
Aber das Jobcenter heißt ja auch nicht „Jobcenter“, weil es Jobs zu vergeben hat! Nein, bedenkt man die Tatsache, dass der größte Teil der Steuergelder, der diesem Ressort zur Verfügung steht, gar nicht den Arbeitssuchenden und Hilfebedürftigen zugute kommt, sondern der Verwaltung der Arbeitslosigkeit, ist unschwer zu erkennen, dass das Jobcenter seinen Namen deshalb hat, weil es Jobs für die Verwaltungsangestellten schafft.
Kein Buchkapitel im Warteraum ganz gelesen, werde ich wieder von der jungen Dame aufgerufen. Ich lege ihr die Broschüren hin und berichte von meinem Besuch bei der Postbank. Sie schickt mich wieder hinaus, um diesmal ihren Teamchef zu befragen. Jetzt schaffe ich zwei ganze Kapitel des Buches zu lesen. Inzwischen hat auch das Publikum im Wartezimmer gewechselt. Ich scheine hier heute einen zeitlichen Marathon abzulegen.
Die Teamchefin ruft mich wieder hinein.
„Also, ohne die Kontoauszüge dürfen wir nichts auszahlen. Ohnehin sind wir gar nicht zuständig für eine Zahlung. Das dürfen wir gar nicht. Wir nehmen hier nur Anträge entgegen.“
„Aber natürlich dürfen Sie das. Wenn jemand so hilfebedürftig ist wie ich gerade, dann dürfen Sie das, das weiß ich.“ lächle ich sie an.
„Nein, wir sind nur für Anträge zuständig.“
„Ja und für die schnelle Bearbeitung in Notfällen. Und dies hier ist ein solcher Notfall. Ich habe einer Information meiner Sachbearbeiterin geglaubt und musste feststellen, dass sie mich völlig fehlinformiert hat – auf meine Kosten. Ich habe
gerade die letzten Tropfen Benzin für einen Weg verfahren, der völlig umsonst war, weil man mir nicht glaubte. Ich habe kein Geld mehr, um mein Kind aus Berlin von der Betreuung abzuholen, geschweige denn ihm ein Essen anzubieten. Das nennt man wohl schlechthin eine Notlage.“
„Warum ist ihr Kind denn in Berlin untergebracht? Es geht doch hier im Ort zur Schule?“
„Ja, aber da ich eine Betreuung auch nach der Schule sicherstellen musste, weil ich nicht wissen konnte, wie lange ich hier im Jobcenter verbringen werde, hat sich eine Freundin bereit erklärt, mein Kind von der Schule abzuholen. Daher werde ich es auch von dort abholen müssen.“
„Hätten sie das Kind nicht solange im Wagen warten lassen können?“
Mein Ton nimmt nach dieser Frechheit einen sehr tiefen und bedrohlichen Klang an: „Sie lassen ein achtjähriges Kind von 9 bis 14:30 Uhr allein in einem Auto sitzen?!?“
„Äh, nein… warten Sie bitte noch einmal draußen.“
Nach zehn gelesenen Seiten im Buch ruft sie mich wieder hinein.
„Also, ich kann ihnen heute eine Zahlung gewähren, wenn Sie innerhalb einer Woche die fehlenden Kontoauszüge nachreichen.“
„Aber natürlich, mache ich, wenn die Postbank mir die Pin entsprechend schnell zusendet.“
„Gehen Sie um 17:30 Uhr zum Gebäude am Gericht zu Frau Dink, dort können Sie ihr Geld abholen.“
Sie legt mir einige Papiere hin zum Unterschreiben und mahnt in oberlehrerhaftem Ton: „In Zukunft müssen Sie die Anträge aber pünktlich abgeben…“
Ich beuge mich etwas säuerlich zu ihr: „Ich bin vielleicht ein wenig naiv… aber nicht blöd!“
Es ist 14:45 Uhr, da habe ich ja noch einige Zeit zu überbücken bis ich an das Geld komme. Im Wagen mache ich ein wenig sauber, räume etwas auf, koche mir einen Kaffee und habe selbst dann keinen Hunger als ich feststelle, dass ich am Tag vorher das letzte Mal etwas gegessen habe.
Um 17:20 Uhr stehe ich vor dem Zimmer der Frau Dink. Pünktlich 17:30 Uhr kommt Frau Dink, schließt ihre Bürotür auf und bittet mich herein. Keine fünf Minuten später halte ich einen Scheck in der Hand.
„Äh, das ist aber bitte kein Verrechnungsscheck, oder?“
„Nein, damit gehen Sie zur Sparkasse und bekommen das Geld bar ausgezahlt.“
Ich bedanke mich und mache mich auf dem schnellsten Weg zur Sparkasse. Na, hoffentlich hat die noch geöffnet um diese Zeit!
Der schnellste Weg kann aber im Abendberufsverkehr ziemlich lang werden. Um 17:50 Uhr betrete ich die Sparkasse, die heute ebenfalls bis abends geöffnet hat. Am Schalter wird mir der Scheck wieder über den Tisch zurückgeschoben: „Das kann ich Ihnen leider nicht auszahlen. Da fehlt eine Unterschrift. Sehen Sie: hier müssen immer zwei unterschreiben.“
Ich starre den Scheck an und kann es nicht glauben. Dieser Marathon hat immer noch kein Ende! Und das Jobcenter macht um 18 Uhr dicht!
Ich renne zum Wagen, fahre wie der Henker zurück, aus einigen Fächern verabschieden sich herausfallende Sachen, halte mit quietschenden Reifen vor dem Eingang des Jobcenter, haste die Treppe hoch und schaffe es grad noch vor dem Aufreißen der Tür anzuklopfen. Frau Dink ist, Gott sei dank, noch da und schaut mich nun erstaunt an: „Was ist los?“ 
Völlig außer Atem kann ich nur noch hecheln: „Unterschrift fehlt!“
Peinlich berührt nimmt sie den Scheck und läuft einige Zimmer weiter, um sich die zweite Unterschrift zu holen. Entschuldigend gibt sie ihn mir wieder: „Das ist mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht passiert. Tut mir leid.“
„Hat die Bank noch auf?“
„Ja, die hat heut lange auf.“
Ich rase zur Bank zurück, laß den Wagen im Halteverbot vor der Bank stehen und stehe genau 18:20 Uhr wieder am Schalter; um 18:30 Uhr macht die Bank zu. Ich kann endlich tanken und einkaufen fahren.

Die Moral von der Geschicht: glaub deiner Sachbearbeiterin nich!“

(alle Namen geändert)

1 Kommentar:

  1. Hallo!
    Ich habe mit Vergnügen alle Artikel gelesen und frage mich, warum es nicht weitergeht? Der August 2011 ist ja schon eine Weile her! Was ist denn aus dem Plan, im Wohnmobil zu leben, geworden? Schade, ich hätte dich gerne weiter "verfolgt"! :-)
    Liebe Grüße, an wen auch immer wohin auch immer!

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